Das Coimbra-Protokoll: Ein neuer Hoffnungsträger bei Lupus?

Lupus ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die den gesamten Körper betreffen kann. Betroffene leiden unter Symptomen wie Gelenkschmerzen, Hautveränderungen, Müdigkeit und Organschäden. Die Standardtherapie umfasst oft Immunsuppressiva und Kortikosteroide, die zwar Entzündungen kontrollieren, aber auch starke Nebenwirkungen haben. Eine alternative Herangehensweise gewinnt jedoch zunehmend an Aufmerksamkeit: das Coimbra-Protokoll.

Was ist das Coimbra-Protokoll?

Das Coimbra-Protokoll ist eine von Dr. Cícero Galli Coimbra entwickelte Therapie, die auf hochdosiertem Vitamin D basiert. Es wurde ursprünglich zur Behandlung von Multipler Sklerose entwickelt, zeigt jedoch auch vielversprechende Ergebnisse bei anderen Autoimmunerkrankungen wie Lupus. Das Protokoll geht davon aus, dass viele Autoimmunerkrankungen durch eine Vitamin-D-Resistenz verursacht oder begünstigt werden, wodurch das Immunsystem fehlgeleitet wird.

Wie wirkt Vitamin D bei Lupus?

Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Immunsystems. Studien zeigen, dass Menschen mit Autoimmunerkrankungen häufig einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Bei Lupus könnte ein Mangel an Vitamin D die überschießende Immunreaktion begünstigen, die gesunde Körperzellen angreift.

Das Coimbra-Protokoll setzt auf individuell angepasste, extrem hohe Dosen von Vitamin D, um diese Resistenz zu überwinden und das Immunsystem zu regulieren. Ziel ist es, überschießende Immunreaktionen zu dämpfen, Entzündungen zu reduzieren und so Symptome zu lindern.

Vorteile des Coimbra-Protokolls bei Lupus

Einige Patienten berichten von deutlichen Verbesserungen ihrer Symptome unter dem Coimbra-Protokoll, darunter:

✅ Reduzierung von Gelenk- und Muskelschmerzen
✅ Weniger Hautausschläge und Schübe
✅ Bessere Energielevels und weniger Müdigkeit
✅ Reduzierter Bedarf an immunsuppressiven Medikamenten

Da Vitamin D entzündungshemmend wirkt, könnte es langfristig helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Risiken und Herausforderungen

Das Coimbra-Protokoll ist kein universelles Wundermittel. Da es mit extrem hohen Vitamin-D-Dosen arbeitet, muss die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Zu den potenziellen Risiken gehören:

⚠️ Erhöhte Kalziumwerte im Blut (Hyperkalzämie)
⚠️ Belastung der Nieren durch erhöhte Kalziumausscheidung
⚠️ Notwendigkeit einer strikten kalziumarmen Ernährung

Daher erfordert das Protokoll regelmäßige Laborkontrollen, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Ist das Coimbra-Protokoll eine Alternative zur klassischen Lupus-Therapie?

Während einige Patienten unter dem Coimbra-Protokoll beeindruckende Fortschritte machen, ist es wichtig, dass die Therapie nicht auf eigene Faust durchgeführt wird. Sie kann möglicherweise eine Ergänzung oder Alternative zur Standardtherapie sein, sollte aber immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt erfolgen.

Fazit

Das Coimbra-Protokoll bietet für viele Lupus-Patienten eine vielversprechende Alternative, die das Immunsystem gezielt modulieren könnte. Da die Studienlage noch begrenzt ist, bleibt es jedoch eine experimentelle Therapie. Wer sich dafür interessiert, sollte sich von einem spezialisierten Arzt beraten lassen und sich bewusst machen, dass die Behandlung Disziplin und regelmäßige Kontrollen erfordert.

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