Philosophie, Poesie und Börse – ein Trio, das mehr verbindet als trennt.

André Kostolany – der legendäre Spekulant mit französischem Akzent und Wiener Schmäh – hätte darüber nur gelächelt: Natürlich passt das zusammen. Die Philosophie liefert das „Warum“, die Poesie das „Wie“ – und die Börse das Spielfeld, auf dem beide tanzen.

Die Börse ist keine Mathematik, sie ist Psychologie.
Wer glaubt, hier herrschen nur Zahlen, kennt das Spiel nicht. Märkte sind Stimmungen, Erwartungen, Illusionen – und manchmal Tragödien in fünf Akten. Platon hätte seine Freude gehabt.

Kostolany sagte:
"An der Börse ist 2 mal 2 nie 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das Minus 1 auszuhalten."

Was ist das anderes als Philosophie in Reinform?

Geduld, Glaube, Zweifel – und die große Frage: Was ist der Wert von etwas, das morgen vielleicht schon nichts mehr wert ist?

Die Poesie wiederum zeigt uns: Zwischen den Zeilen liegt oft mehr Wahrheit als in einem Quartalsbericht. Ein einziger Vers kann einen Trend besser erfassen als ein Chart mit 200 Indikatoren.

Denn:

  • Ein Gedicht ist wie ein Aktienkurs: Es verdichtet Zukunft in einem Moment.

  • Ein philosophischer Gedanke ist wie ein Investment: Es dauert, bis er sich auszahlt.

  • Ein Crash ist wie ein Drama: Schmerzhaft, kathartisch, reinigend – und voller Erkenntnisse.

Kostolany rauchte Zigaretten und sprach in Aphorismen. Er war kein Analyst, er war ein Intellektueller – und wusste: Die Börse folgt keiner Logik, sondern Geschichten. Den Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Über Geld, über Wachstum, über Angst und Hoffnung.

Und genau deshalb braucht die Börse mehr Philosophie.
Mehr Poesie. Mehr Mensch.

Fazit:
Wer nur auf Kurse schaut, verpasst den Sinn.
Wer nur denkt, aber nicht fühlt, verliert den Markt.
Und wer nicht bereit ist, zu träumen,
wird nie verstehen, warum eine Aktie fliegt – oder fällt.

Kostolany wusste es.
Jetzt ist es an uns, es wiederzuentdecken.

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